ADAC CLUBSPORT RALLYE SPRINT CUP MITTE 2025 | LAUF 4 + 5 | EVENTBERICHT
Ende Juli durfte ich Henri Haaf bei seinem ersten Start im Rallyeauto begleiten. Nach unserem gemeinsamen Auftritt bei der Rally Show Santa Domenica im vergangenen Jahr habe ich mich sehr über die Anfrage von Sven Haaf gefreut – schließlich hat mir Henri in Kroatien mit schlanken 14 Jahren gut 2 Sekunden auf den Kilometer aufgebrummt und lag dort damit teils vor allen Rally4-Teams.
Frisch 15 geworden durfte er nun zur zweiten Saisonhälfte sein Debüt beim ADAC Clubsport Rallye Sprint Cup Mitte feiern. Beim Recce stellte ich meinen Mazda zur Verfügung, damit Henri zumindest etwas Schalterfahrung im Pkw sammeln konnte. Dieser kochte im Anschluss spektakulär über, was allerdings an einem defekten Kühlerdeckel lag. Danke an Alexander Kazmierzak für die Gastfreundschaft am Wochenende und den Deckeltausch am Folgetag – sitzt bis heute wie festgeklebt!
Im Gegensatz zu meinem Mazda blieb Henri cool: wie erhofft tastete er sich von unten an das Limit heran und stellte seinen Fahrstil auf den Fronttriebler ein. Durch die ungewohnte Perspektive und gestützt von Sitzkissen pushten wir nur an Stellen, an denen wir uns wohler fühlten und erhöhten mit jeder Runde und jedem Durchgang das Tempo. Die als Doppelrundkurs angelegte Doppelveranstaltung beim ADAC Saarland erwies sich als perfektes Trainingsgelände für den Einstieg.
Auch im dritten Durchgang lagen wir zwar noch stattliche 28,7 Sekunden hinter der Spitze, wussten aber ziemlich genau, wo die Zeit lag und warum sie uns fehlte. Das Potenzial war bereits deutlich zu erkennen. Im vierten und letzten Durchgang sorgte Henri dann mit einer Verbesserung von 23,8 Sekunden für ein Ausrufezeichen zum Abschluss. Die Zeit hätte zuvor noch für Rang 4 gereicht und bot weiterhin Luft nach oben – alleine am Start lag viel Zeit.
Die Fahrzeugbeherrschung stimmt – wie erwartet. Der Rest folgt mit mehr Fahrpraxis und Routine.
Vielen Dank an Henri und Sven für das entgegengebrachte Vertrauen und die sehr sympathischen Helfer, Teams und Zuschauer vor Ort: mir hat es großen Spaß gemacht!
Foto: Ann-Iren Ossenbrink